Howling Timber's Familie

Urchin (Klondike's N'Urchin)

21.07.1999 - 18.12.2015


Ende. - Ende?

Im Frühling 2014 haben wir mit einigen deiner Kameraden nochmal eine letzte grosse Reise gemacht in die Bretagne, an denselben Ort, an den deine erste grosse Reise ging, damals noch mit Papa Timber. Als ihr euch in einem faulenden Fischabfallhauffen gewälzt habt und dann trotzdem bei uns im Zelt schlafen wolltet. Und natürlich durftet.

 

Im Sommer 2015 haben wir deinen 16. Geburtstag gefeiert. Niemand hätte geglaubt, dass du uns noch so lange Gesellschaft leisten wird. Aber nun bist du definitiv ein sehr, sehr alter Hund. Nicht das Lipom hindert dich mehr am Gehen, vielmehr hat die Altersschwäche dich besiegt. Wir hegen und pflegen dich, tragen dich spazieren, betten dich bequem, verbringen noch etwas Zeit mit dir. Und trotzdem viel zu wenig. 

 

Wenn wir zusammen unterwegs waren und du dich frei bewegen konntest, hast du dich immer umgeschaut, ob ich dir folge. Du hast mich nie aus den Augen gelassen - ja das war wohl gegenseitig. Aber jetzt musst du gehen und ich kann dir nicht folgen. Du kannst nicht um die Ecke spähen, ob ich auch nachkomme, und dann zurückkommen. Von dort, wohin du jetzt gehen musst, kannst du nicht mehr zurück zu mir. Du musst mich loslassen - und ich dich. Und wir beide bringen das kaum fertig. Ich bin 16 Jahre lang nach Hause gekommen und du warst immer da. Ich habe 16 Jahre lang nirgendwo anders übernachtet als bei dir bwz. du bei mir. Es gab in diesen 16 Jahren keinen einzigen Tag, an dem wir uns nicht gesehen haben. 

 

Urchin hat immer von allem etwas mehr erhalten - auch Lebenszeit. Aber alle Ferien auf dieser Welt sind einmal zu Ende, jeder Guetzlisack einmal leer, jeder Tag einmal zu Ende. Und in jedem Leben zieht eines Tages der undurchdringliche Nebel auf zwischen dieser und der anderen Welt, wo man sich verliert und nicht mehr findet. Je mehr man geliebt hat, desto schmerzlicher der Verlust. In Momenten wie diesen wünscht man sich, nie geliebt zu haben, nur um diesen unerträglichen Schmerz nicht erleiden zu müssen. Dabei ist es doch "nur" ein Tier, "nur" ein Hund....

 

Ach Urchin, ich hoffe, du triffst deinen Papa Timber wieder. Sag ihm liebe Grüsse von mir, und sag ihm, dass ich eines Tages auch zu euch kommen werde.... Und bis dahin werden wir dich vermissen..... Aber ich sehe dich jeden Tag wieder in deinen Kindern und Enkeln. Eragon hat dein blau-braun gesprenkeltes Auge, Glen deine helle Stirn, Eldunari den weissen Streifen zwischen den Ohren, und Whisper deinen verträumten Blick..... Und fast alle deinen wahnsinnig lieben Charakter. Aber nie mehr wird jemand das sein können, was du für mich warst. Und das ist viel mehr als einfach nur "mein erster Husky". Und weil es dafür keine Worte gibt, hört dieser Text jetzt auf.