Howling Timber's Familie

Urchin (Klondike's N'Urchin)

21.07.1999 - 18.12.2015


Alt werden

Ich wage zu behaupten, dass Urchin in seinem Leben nur wenige unglückliche Momente hatte. 

Im Frühling 2010 entdeckten wir eine Verhärtung am hinteren linken Oberschenkel. Nach vorsichtigen, nicht überstürzten Abklärungen und Beobachtungen stellte es sich als "infiltratives Lipom" heraus, eine Art Tumor. Operation nicht möglich weil es das ganze Muskelgewebe durchdringt. Alle möglichen klassischen und alternativen Methoden haben das Wachsen vielleicht gebremst. Aber, obwohl gutmütig und nicht direkt lebensbedrohlich, wächst es langsam vor sich her und behindert Urchin zunehmend beim Laufen. Schmerzen hat er mit Sicherheit keine.

Auf die Saison 2011/12 wollte sich Urchin definitiv pensionieren und lässt sich nicht mehr einspannen. Es war absehbar, natürlich wegen des Alters, aber auch wegen dem Lipom. Aber mitkommen will er trotzdem, und laufen kann er auch noch. Also macht er nun ausschliesslich das, was er schon immer viel lieber gemacht hat, nämlich dem Team frei vorauslaufen. Sein Stolz lässt ein mitreiten auf dem Schlitten oder Wagen nicht zu.

Hoffen wir, dass dieses Lipom nicht eines Tage das Todesurteil für einen sonst gesunden Hund ist. Doch wie uns ein Tierarzt mal sagte, spielt die Ursache zum Sterben keine Rolle mehr, wenn die Uhr einmal abgelaufen ist. Urchin wird eines Tages ein riesiger Verlust sein. Doch bis dahin soll er weiterhin sein Leben so gut wie möglich und schmerzfrei geniessen können und noch viele freie Ausflüge machen können. Zum Beispiel waren wir im Frühling 2012 nochmals in der Bretagne, an dem grossen Strand in Crozon, wo Urchin schon öfters herumspringen konnte. Diesmal nur Urchin, Arwen, deren Sohn Walendil und Sina.

Aber mit zunehmendem Alter werden die meisten schwach und gebrechlich. Urchin's selbständigen Spaziergänge - tatsächlich durfte er sich oft frei ausserhalb der Umzäunung auf Erkundungstouren begeben - wurden kürzer. Das Laufen wurde wegen des Lipoms erst mit etwa 15 Jahren deutlich schwieriger, ein Alter, das viele Hunde gar nicht mehr erleben. Doch Urchin dachte noch lange nicht daran, uns zu verlassen. Er ging halt einfach langsamer, weniger lang und weniger weit. Aber sein Interesse und seine Lebensfreude hielten bis fast ganz zuletzt an.