Trächtigkeit


Zuerst wurde Glen Anfang Mai läufig und Walendil geriet in Aufregung. Dann wurde Ishani läufig und Walendil geriet ausser sich. Und dann wurde Haria läufig ... und Walendil durfte endlich seine ganze aufgestaute Energie (und anderes :-)) rauslassen. Bei den letzten Läufigkeiten waren es noch 4 Hündinnen und Walendil durfte an keine ran. Walendil geriet so aus den Fugen, dass er einem leid tat.

Normalerweise dauert so eine Hitze 3 Tage, aber Haria hatte schon immer ihre eigenen Masstäbe bei ihren weiblichen Prozessen. Doch nach einer Woche wurde dann auch Walendil langsam müde.... Und danach hat er eine Woche fast durchgeschlafen und kiloweise Fressen nachgeholt. 

Howling Timber's «L» WELPEN Juli 2018

Hündinnen tragen normalerweise 63 Tage. Da man aber (ohne aufwändige medizinische Tests) den genauen Zeitpunkt des Eisprungs nur nach dem Datum der Deckungsbereitschaft der Hündin abschätzen kann, bleibt auch der voraussichtliche Wurftermin nur eine Schätzung. Erst ab dem 25. Trächtigkeitstag kann man mittels Ultraschall feststellen, ob die Hündin überhaupt trägt. Ihr äusserlich ansehen kann man das sogar erst ab ungefähr dem 40. Tag. Es könnte ja aber auch immer noch eine Scheinträchtigkeit sein. Gewissheit gibt ein Röntgen, das ab dem 45. Tag gefahrlos gemacht werden kann.

Und jetzt nimmt auch das Gewicht der Hündin täglich um mehrere hundert Gramm zu. Bis zur Geburt hat Haria rund 5kg zugenommen. Und sie trägt schwer an ihrem prallen Bauch. Der Bewegungsaktivität nimmt ab, die Ruhephasen zu, es ist ihr sichtlich nicht mehr so wohl. Jede Frau, die selber eine Schwangerschaft erlebt hat, kann so einer Hündin nachfühlen. Der Unterschied ist nur, dass die Hündin nicht rational weiss, was ihr passiert. Somit ist auch eine gewisse Unsicherheit spürbar.

Eigentlich fressen Hündinnen während der Trächtigkeit bis zum dreifachen der üblichen Menge, und das brauchen sie auch, um dann nicht während der Säugezeit völlig auszumergeln. Haria bekommt natürlich ein extra Futter für tragende und laktierende Hündinnen, und dasselbe Futter werden die Welpen als erstes Futter nach der Milch bekommen. Doch der Appetit von Haria schwankt, bis sie gegen Ende kaum mehr richtig frisst. Aber das ist durchaus normal und auch ein Zeichen dafür, dass es bald losgeht. Na ja, vielleicht hat's halt einfach keinen Platz mehr im Bauch? 

All diese messbaren Daten in Ehren, aber auf einer anderen Ebene unglaublich wichtig ist die emotionale Umgebung der trächtigen Hündin, denn dies überträgt sich unmittelbar auf die Welpen. Ist die Hündin z.B. gestresst, muss dauernd um ihre Position im Rudel oder gar um ihr Futter kämpfen, ist hungrig oder kommt kaum zur Ruhe, wird sich eine solche Unruhe negativ auf die Welpen auswirken. Eine innerlich starke Hündin, die Ihre Welpen in einer positiven, ruhigen und sicheren Umgebung austragen kann, wird auch emotional stärkere und ruhigere Welpen haben.

Kleine Rückblende Thema Rudelhaltung: Sexualtrieb und Hierarchie

Bei uns leben wirklich alle 22 Hunde friedlich zusammen. Doch während den Läufigkeiten kommt eine ziemlich nervöse Energie ins Rudel, das zeitweilig sogar ganz amüsant wird. Zum Beispiel dann, wenn mal jede'r bei jedem/r das Aufsteigen probiert und so tut als ob, und dabei auch mal hinten mit vorne verwechselt wird. Und sie dann ganz betreten dreinschauen, wenn sie ertappt werden. Elaskan, der zweite Deckrüde und in diesem Sinn Konkurrent von Walendil, akzeptiert zum Glück seinen Rang unter Walendil und hält sich zurück, solange der Alpha in der Nähe ist. Aber wehe, wenn beide Chefs, der mit und der ohne Pelz, mal beide grad nicht aufpassen, dann wäre Elaskan ganz rasch bei der Sache bzw. dem Weibchen, egal wieviel Zäune noch dazwischen sind. Etwas ernster wirds bei Glen und Haria. Seit die rangniederere Glen vor zwei Jahren Nachwuchs hatte, sind die beiden während den Läufigkeiten Feinde und passen jede Gelegenheit ab, aufeinander loszugehen. Das Dumme dabei ist, dass in diesem Moment Ishani ihre Mama Haria beim Kampf gegen Glen hilft. In dieser Zeit müssen wir die beiden strikt trennen um Verletzungen und eine chronische Feindschaft zu vermeiden. Die beiden dauerhart zu trennen wäre jedoch extrem kontraproduktiv und würde ebenfalls eine chronische Feindschaft fördern.